Annette von Droste-Hülshoff, eigentlich Freifrau Anna Elisabeth Franziska Adolphine Wilhelmine Louise Maria von Droste zu Hülshoff,
wurde geboren den 10. Januar 1797
1,3,5 (oder 12. Januar 1797
2,4) auf dem Gute Hülshoff "2 Stunden von Münster"
1
als Tochter katholischer Eltern des "niederen Adels"
2:
Ihre Mutter war Luise Therese geb. Haxthausen, der Vater Clemens August.
Sie hatte drei Geschwister: Die ältere Schwester Jenny und die Brüder Werner und Ferdinand.
Von Droste-Hülshoff nahm am Unterricht der Brüder teil und lernte auch alte und neue Sprachen sowie Mathematik.
Mit 18 Jahren begann eine langjährige Erkrankung ihrer Atemwege
4, welche schliesslich auch zu ihrem Tod führte.
1818 verliebte sie sich in Heinrich Straube. Mit dessen Einverständnis wurde ihre Liebe durch August von Aruswaldt "auf die Probe gestellt", beide Männer kündigten darauf die Freundschaft zu ihr auf.
2
Sie widmete sich neben der Dichtung auch der Musik und verschiedenen Sammelleidenschaften (Mineralien, Münzen etc.)
1825 hielt sie sich mehrere Monate in Köln bei Onkel Werner von Haxthausen und in Bonn bei Vetter Clemens August von Droste auf.
1826 (?) nach dem Tod des Vaters siedelte sie mit Mutter und Schwester auf den Witwensitz in Rüschhaus ("1h von Hülshoff"
1) über.
1829 (?) stirbt auch noch ihr (Lieblings-) Bruder Ferdinand.
Annette von Droste-Hülshoff lebte zurückgezogen und still und war trotz oder wegen ihrer eigenen Krankheit karitativ und krankenpflegerisch tätig.
1831 kam Levin Schücking nach Rüschhaus
1. Er schreibt, dass sie ihm eine "mütterliche Freundin" war.
Sie starb am 24. Mai 1848 in Meersburg (an einem Herzschlag in Folge ihres Brustübels
4).
Duncker & Humblot
4, 1877 schreiben über Droste-Hülshoffs Werk:
"(...) Gerade die ungewöhnliche Originalität, wodurch sich diese Schöpfungen (Werk Droste-Hülshoffs) vor anderen und hauptsächlich vor solchen von Frauenhand auszeichneten, behagte dem grossen Publikum weniger; sie konnten ihrer ganzen Art nach blos dem verständnißvollen, feinfühlenden Naturen gefallen, welche gern mit einer groß angelegten Menschenseele in geistige Gemeinschaft treten und dabei einen Einsatz eigener geistiger Anstrengung nicht scheuen. (...)"
Und zu ihrer Weltanschauung:
"(...) Beistimmung darf die Dichterin allerdings nicht immer und von Allen hoffen, weder für ihre religiösen Dogmen - sie ist nach heftigen Kämpfen ihrer männlich selbständigen, frei urteilenden Seele vom Zweifel zu den Ueberlieferungen des strengen Katholizismus zurückgekehrt - noch für ihre politischen und sozialen Principien - denn auch diese zieht sie ohne Scheu in den Bereich ihres poetischen Sinnens und Schaffens, und zwar sind ihre Anschauungen einseitig konservativ, in Standesvorurtheilen befangen. (...)"
Aus ihrem Werk (Auswahl):
1838 Gedichte
1842 Die Judenbuche (Prosa)
1851 Das geistliche Jahr